1676  war das Badl zum ersten Mal in den Schlagzeilen. Eine Heilpraxis mit Badstube wurde im BADL eröffnet und neidische Berufsgenossen legten Beschwerde ein. Das Bad mit Heilquelle gedieh jedoch prächtig und nach dem Tod des Baders führte die Familie den Betrieb mit Wundarzt und Barbier Johann Knoll, dem "Chirurg über der Brücke" weiter, der 86 Jahre alt wurde. Das Haus verfügte schon damals über 4 Quartiere und eine Badstube. Mit der Zeit wandelte es sich vom Kur- in ein Badhaus, das "Entbrückler Badl". Es kam nun weniger auf die Heilkraft des Mineralwassers an, als auf die Gelegenheit zur Erholung, guter Luft, heilsamer Ruhe und Badekuren. Auch die gesteigerten medizinischen Ansprüche führten zur Stillegung vieler kleiner Badeanstalten. Mit Aufkommen der Sommerfrische wurde aus dem Haus ein Wirtshaus mit Schankgarten und Schießstätte, welches 1899 von Lorenz Knapp gekauft wurde.

Lorenz war ein tüchtiger Mann. Er baute um, erneuerte die Zirben-Stuben und damaligen Fremdenzimmer , gestaltete den Schankgarten mit 300 Sitzplätzen neu. Es wurden viele Großveranstaltungen von Hall in diesem schönen Garten abgehalten. 1903 fand die 600 Jahrfeier der Stadterhebung Hall im Gastgarten statt, ein Höhepunkt in der Laufbahn von Lorenz Knapp. Mit harter Arbeit und viel Fleiß machte er aus dem BADL einen gutbürgerlichen Gasthof.

  • Familientreffen 1910

  • Badl 1899

  • Gastgarten 1920

Während der Kriegsjahre ab 1914 war im Badl das Militär einquartiert, zusammen mit der Regimentskapelle. Während der Kriegsjahre erhielt das Badl den Pachtvertrag für die Militärkantine. Gegen Ende des 1. Weltkrieges wurden vorübergehend viele Flüchtlinge im Gasthof untergebracht. Die Wirtschaftslage war sehr schlecht, ein verlorener Krieg , Inflation, Arbeitslosigkeit und Armut. Es begann ein harter Existenzkampf. 1925 erhielt das Badl, nun unter Sohn Lenz Knapp,  zusätzlich das Zipfer Bier Depot. 

Nach Kriegsende 1945 erholte sich die Wirtschaft, und ab 1950 setzte auch der Tourismus langsam ein. Es wurden viele Investitionen getätigt. 1957 kam die erste Gruppe von Gästen und man renovierte die Zimmer für weitere Urlaubsgäste. 1965 war der Beginn des Autobahnbaues südlich in unmittelbarer Nähe des Gasthofes, der 1970 fertiggestellt wurde. Für Paula war dies sehr schlimm mitzuerleben, die schöne Lage war dahin, alles nur noch eine einzige Baustelle. Jedoch war der Gasthof mit Ein- und Ausfahrt in Hall Richtung Innsbruck und Unterland nun bestens erreichbar und profitierte sehr von dieser neuen Verbindung .
 
In den Jahren darauf war ein großer wirtschaftlicher Aufschwung zu spüren, der Tourismus nahm enorm zu und damit auch die Ansprüche der Gäste. Die 3 auf einander folgenden Generationen von Frauen im Gasthof Badl, Paula, Elke und Sonja Steiner führten und führen das Badl mit Begeisterung und im Sinne der folgenden Generationen. Das Haus – nunmehr seit 1899 im Besitz derselben Familie - ist ein beliebter Treffpunkt und wird von vielen Stammgästen besucht. 

  • Oma Paula

  • Elke, Sonja & Kinder